Das Herbst-Symposium

Aktuelle und kontroverse Aspekte aus Medizin und Gesundheitspolitik sind regelmäßig Thema in Köln, wenn das IQWiG sein jährliches Herbst-Symposium veranstaltet. Das Spektrum der Referenten ist meist so breit wie das der Themen: Epidemiologen und Onkologen, Gesundheitsökonomen und Juristen referieren und diskutieren über Medizinthemen.

Hinweis

Das Herbstsymposium findet in diesem Jahr am 24. und 25. November 2023 statt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Zu den Beiträgen der bisherigen Herbst-Symposien des IQWiG

Zum Beispiel Alzheimer: Per Genanalyse lässt sich inzwischen relativ zuverlässig diagnostizieren, ob eine familiäre Alzheimer-Krankheit vorliegt und die betreffende Person somit im Laufe ihres Lebens erkranken wird. Das Vorliegen der Krankheit bzw. der für Alzheimer-Patientinnen und -Patienten typischen pathologischen Eiweißablagerungen im Gehirn lässt sich heute zudem mittels einer Amyloid-PET-Diagnostik gut nachweisen. Doch was bringt die Früherkennung der Krankheit, wenn es keine wirksame Therapie gegen sie gibt? Es hilft den Betroffenen und ihren Familien, sich auf die Zukunft vorzubereiten und entsprechende Entscheidungen zu treffen, meinen die einen. Die Patientinnen und Patienten müssen dann unter Umständen viele Jahre mit der belastenden Diagnose leben, ohne dass sie in dieser Zeit wirklich etwas gegen das Fortschreiten der Alzheimer-Demenz unternehmen können, argumentieren die anderen.

Fragen wie diese standen im Mittelpunkt des IQWiG-Herbst-Symposiums 2022. „Entscheidend ist immer, welche Konsequenzen sich aus einer Diagnostik ergeben und ob die Patientin, der Patient sich der Konsequenzen auch bewusst ist – und das natürlich bevor sie, er sich der jeweiligen Untersuchung unterzieht“, sagt IQWiG-Leiter Jürgen Windeler. Dies gelte genauso für die vorgeburtliche Diagnostik, mit der nach Hinweisen für Fehlbildungen und Störungen beim ungeborenen Kind gesucht wird, für COVID19-Tests in der Pandemie wie auch für die Früherkennung diverser Krebsarten, die keinesfalls pauschal mit einer Krebsvorsorge gleichgesetzt werden könne.

Vorträge und Programm

Wie viel Markt verträgt das Gesundheitssystem? Wie viel darf Heilung, Lebensverlängerung oder Linderung von Beschwerden kosten? Wie teuer darf ein neues Arzneimittel sein? Woher kommt Deutschlands Scheu vor Kosten-Nutzen-Bewertungen im Gesundheitswesen? Und wie kann die Patientenperspektive in die Kosten-Nutzen-Bewertung mit einfließen? Fragen wie diese sind nicht neu. Sie stellen sich aber umso mehr in Zeiten, in denen für bestimmte Therapien Preise aufgerufen werden, die die finanzielle Leistungsfähigkeit des deutschen Gesundheitssystems in absehbarer Zeit überfordern könnten.

Gesundheitsökonomische Kosten-Nutzen-Bewertungen können Informationen dazu liefern, ob die Übernahme der Kosten durch die Krankenversichertengemeinschaft angemessen und zumutbar ist. „Bis heute scheuen wir im deutschen Gesundheitswesen allerdings die Debatte darüber, wie teuer eine Therapie im Verhältnis zum damit erzielten sein darf“, sagte IQWiG-Leiter Jürgen Windeler beim IQWiG-Herbst-Symposium 2021. Warum das so ist, wie eine Kosten-Nutzen-Abwägung aussehen könnte und wie andere Länder mit rasant steigenden Kosten im Gesundheitswesen umgehen, diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 26. November in Köln.

Vorträge und Programm

Wegen der behördlichen Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie konnte diese Veranstaltung leider nicht stattfinden.

Evidenzbasiert operieren? Geht das überhaupt? Noch hält sich das Vorurteil, in der Chirurgie sei alles anders, besonders im Vergleich zu Arzneimitteln, vergleichende Studien seien hier nicht nötig oder gar nicht machbar. Ein Grund dafür mag darin liegen, dass die Rahmenbedingungen für klinische Forschung andere sind, auch weil von regulatorischer Seite zunächst keine hohen Ansprüche an hochwertige Forschung gestellt werden und somit Anreize fehlen, belastbare klinische Studienergebnisse zu erarbeiten. Doch genauso wie bei der Medikamenteneinnahme interessiert die Patientinnen und Patienten vor einer Operation, welches chirurgische Verfahren das geeignetste für sie sein kann: A oder B oder ein konservativer Ansatz? Hier können vergleichende Studien und Metaanalysen als klassische Instrumente der evidenzbasierten Medizin notwendige Antworten generieren.

Steigende Bedeutung von Robotik und künstlicher Intelligenz im OP

Welche Entwicklung nahm die klinisch-chirurgische Forschung in den letzten 30 Jahren und welche Forschungsnetzwerke haben sich gegründet? Wie sieht die Infrastruktur zur Förderung klinischer Studien in der Chirurgie aus? Was sind die methodischen Herausforderungen, denen sich Studienverantwortliche in den operativen Fächern stellen müssen? Was sind die Zahlen und Fakten zur Übertragung (Translation) evidenzbasierter Chirurgie in die Praxis? Elf Expertinnen und Experten stellten sich diesen Fragen beim IQWiG-Herbst-Symposium am 29. und 30. November in Köln und beleuchteten das Thema von verschiedenen Seiten. Dabei kam auch der Blick auf den chirurgischen Praxisalltag nicht zu kurz. Das galt ebenso für die rechtlichen Rahmenbedingungen, unter denen klinische Forschung stattfindet, insbesondere angesichts steigender Bedeutung von Assistenzsystemen und künstlicher Intelligenz im OP. Bieten diese technischen Neuerungen noch Platz für ?

Wie bei den Herbst-Symposien des IQWiG üblich blieb dabei viel Raum für offene Fragen, interdisziplinäre Diskussionen und Networking.

Vorträge und Programm

Patientinnen, Ärzte, Medienvertreter und Politikerinnen: Die Kommunikation gesundheitsbezogener hat mehrere Zielgruppen, die sich in ihrem Vorwissen, ihren Absichten und ihrem Informationsbedarf stark unterscheiden. Es gibt aber Gemeinsamkeiten, etwa in der Kommunikationspsychologie und -soziologie: Die kommunizierte stößt oft auf innere Widerstände wegen Informationsüberflutung, liebgewonnene Vorurteile und konkurrierende Einflüsse – von Marketing-Frames bis zu echten Fake News.

Verglichen mit solchen Einflüssen sind viele Botschaften der evidenzbasierten Medizin komplex, kontraintuitiv, abstrakt und damit kühl, also alles andere als eingängig. Diese „sauren Früchte vom Baum der Erkenntnis“ lassen sich auch nicht en passant versüßen, etwa durch eine radikale Komplexitätsreduktion oder starke Emotionalisierung: Dabei droht ihr Wert verlorenzugehen.

Zehn Expertinnen und Experten beleuchteten das Thema am 23. und 24. November in Köln von verschiedenen Seiten: Wie sehen die Grundlagen, Barrieren und Erfolgsfaktoren effektiver Gesundheitskommunikation aus? Wie kommunizieren wir mit welcher Zielgruppe? Welche besonderen Bedingungen herrschen dabei im Internet? Eignen sich Podcasts und Storytelling für evidenzbasierte Medizin? Wie funktioniert die Entkräftung von Mythen und Falschnachrichten im Gesundheitsbereich? Welche Bedeutung haben wissenschaftliche Erkenntnisse in politischen Prozessen, etwa für die Gesetzgebung? Wie vermittelt der Wissenschaftsjournalismus Komplexität, und wie verhalten sich Emotion und zueinander? Welche Informationen, Aufbereitungen und Skills benötigen Ärzte für eine gelingende Kommunikation mit Patientinnen und Patienten? Erfüllen evidenzbasierte Gesundheitsinformationen in ihrer jetzigen Form die Bedürfnisse der Menschen?

Wie bei den Herbstsymposien des IQWiG üblich, blieb dabei viel Raum für offene Fragen, interdisziplinäre Diskussionen und Networking.

Vorträge und Programm

Für Entscheidungen im Gesundheitswesen werden ganz selbstverständlich Ergebnisse klinischer Studien herangezogen. Auch wenn es darum geht, Betroffene fair und angemessen über die Vor- und Nachteile von Interventionen zu informieren, ist solche gefragt.

Aber längst nicht für jede Entscheidung oder Zielgruppe gibt es passgenaue Daten. Für viele Interventionen fehlen zum Beispiel Erkenntnisse über Kinder, Hochbetagte oder Patientinnen und Patienten mit bestimmten Begleiterkrankungen. Oder die Daten stammen aus klinischen Studien, die in Ländern außerhalb unseres Kulturkreises durchgeführt wurden. Inwieweit können deren Ergebnisse informierte Entscheidungen bei uns in Deutschland unterstützen?

Kann man in solchen Situationen extrapolieren, ohne das sichere Fundament der evidenzbasierten Medizin zu verlassen? Wenn ja, mit welchen Methoden? Ist Extrapolation nicht sogar notwendiger Bestandteil jeglicher wissenschaftlicher Evaluation? Verführt sie andererseits zu Beliebigkeit und unterläuft damit die Bestrebungen der evidenzbasierten Medizin? Wo sind die Grenzen der Übertragbarkeit, und wie sind sie zu ziehen?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich das diesjährige IQWiG-Herbstsymposium, auch aus aktuellem gesetzgeberischem Anlass: Der von Arzneimitteln für Kinder muss nicht mehr mit eigenen Studien belegt werden, wenn diese bereits für Erwachsene zugelassen sind.

Vorträge und Programm

Soll man operieren oder besser abwarten? Kann die Dosis eines Arzneimittels reduziert werden? Führt das schärfere Bild eines Tumors zu einer besseren Versorgung? Wer einen nüchternen Blick auf medizinische Abläufe und Interventionen wirft, kommt erstaunlich schnell zu der Einsicht, dass viele hoch relevante Fragen nicht beantwortet sind.

Gleichzeitig müssen wir feststellen, dass Studien, die diese Fragen beantworten könnten, nicht zustande kommen: Sei es, dass in der Konzeptionsphase Schwierigkeiten auftreten, sei es, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt scheitern - weil die Beteiligung von Ärzten oder Kliniken schlecht ist oder die Rekrutierung nicht klappt. Die meisten Studien, die misslingen, bleiben im Dunkeln, nur wenige werden öffentlich thematisiert. Dass wichtige Studien nicht durchgeführt werden, ist dabei aber ebenso interessant wie die Gründe, die zu ihrem Scheitern oder umgekehrt zu ihrem Gelingen beitragen. Denn nur auf Basis dieser Informationen ließen sich Rahmenbedingungen so verändern, dass relevante Fragen beantwortet werden können.

Auf dem Symposium wurden sowohl gelungene als auch gescheiterte Studienprojekte vorgestellt und ein Blick auf ihre jeweiligen Rahmenbedingungen geworfen.

Vorträge und Programm

Nutzenbewertungen von medizinischen Maßnahmen sollen die Frage beantworten: Welchen und womöglich Schaden bringt die Anwendung für Patientinnen und Patienten? Immer wieder wird gefordert, neben den Ergebnissen aus „künstlichen“, randomisierten kontrollierten Studien auch Daten aus der „Versorgungsrealität“ (Real World) dafür heranzuziehen.

Aber was zeichnet solche Daten eigentlich aus und welchen konkreten Beitrag könnten sie für die Nutzenbewertung liefern? Welche Anforderungen wären zu stellen, wenn man von diesen Daten valide Aussagen erwartet? Ist es vertretbar, mit Verweis auf spätere Daten aus der „Real World“ die Zulassung von Arzneimitteln vorzuverlegen und auf eine schwächere Evidenzbasis zu stützen? Diese Fragen standen am 27. und 28. November im Mittelpunkt des IQWiG-Herbst-Symposiums 2015.

Vorträge und Programm

Anlässlich des 10jährigen Bestehens des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) warf das Herbst-Symposium am 28. und 29. November in Köln einen Blick in die Zukunft: Internationale und nationale Expertinnen und Experten aus Versorgung, Wissenschaft, Gesundheitssystem, Politik und Medien lieferten Antworten aus ihrer jeweiligen Perspektive. Dabei ging es einerseits um die Ausrichtung der evidenzbasierten Versorgung für die Patientinnen und Patienten und andererseits um die Beiträge, die das IQWiG liefern kann, um die künftigen Herausforderungen zu bewältigen.

Vorträge und Programm

Im Spannungsfeld zwischen Patienteninteresse, Gesetzgebung und Wissenschaft wird der Begriff „Lebensqualität“ je nach Perspektive inhaltlich unterschiedlich gefasst. „Lebensqualität im Gesundheitswesen: Wissen wir, was wir tun?“ – das war daher die Frage, die das IQWiG beim Herbst-Symposium am 29. und 30. November den Referenten aus Wissenschaft, medizinischer Praxis, und Selbstverwaltung aber auch Vertretern von Patientinnen und Patienten und den anwesenden Gästen gestellt hat.

Vorträge und Programm

Am 23. und 24. November 2012 stellten Referentinnen und Referenten beim achten Herbst-Symposium des IQWiG in Köln ihre Antworten auf zwei kontrovers diskutierte Fragen vor: "Krebs: Alles ganz anders?" und "Kann weniger mehr sein?" in der medizinischen Versorgung.

Vorträge und Programm

Am 25. und 26. November 2011 stellten Referentinnen und Referenten beim siebten Herbst-Symposium des IQWiG in Köln ihre Beiträge zu zwei kontrovers diskutierten Themen vor "Methodik zwischen Regeln und Willkür" und "Eigenverantwortung".

Vorträge und Programm

Wie kann man und Schaden in verschiedenen Bereichen der Medizin gegeneinander abwägen? Wie evidenzbasiert kann eine solche Abwägung sein? Welche Studiendaten brauchen wir, um überhaupt eine informierte Nutzen-Schaden-Abwägung vornehmen zu können? Wie wirkt es sich beispielsweise auf die Erstellung von Leitlinien aus, wenn nur ein Teil der Studiendaten verfügbar ist? Wie sieht es mit der Datentransparenz bei Medizinprodukten aus? Diesen und anderen Fragen sind führende Gesundheitswissenschaftler beim sechsten Herbst-Symposium des IQWiG am 19. und 20. November in Köln nachgegangen.

Vorträge und Programm

Welche Wertentscheidungen werden in der medizinischen Wissenschaft getroffen? Wieviele Entscheidungen in der Medizin beruhen auf wissenschaftlichen Belegen, auf gesichertem Wissen? Ist objektive Forschung durch die Industrie möglich? Dürfen wir das Gut "Gesundheit" überhaupt rationieren und welche Reformen brauchen wir für eine bessere Medizin?

Diesen und anderen Fragen sind führende Gesundheitswissenschaftler auf dem fünften Herbst-Symposium des IQWiG am 27. und 28. November in Köln nachgegangen.

Vorträge und Programm

Am 28. und 29. November haben sich in Köln führende Gesundheitswissenschaftler aus dem In- und Ausland getroffen, um beim vierten Herbst-Symposium des IQWiG über aktuelle und kontroverse Aspekte der Medizin zu diskutieren. Im Mittelpunkt des ersten Veranstaltungstags stand ein Kernthema des Instituts: die Beurteilung von und Schaden medizinischer Maßnahmen. Welche Anforderungen und Konsequenzen die gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Akteure im Gesundheitswesen einerseits und die Versicherten bzw. Patienten andererseits haben, war Thema am zweiten Tag des Symposiums.

Vorträge und Programm

Lassen sich Therapieergebnisse verbessern, wenn Patienten gut informiert sind? Welche rechtlichen Aspekte sind bei der Aufklärung von Patienten zu beachten? Warum sind viele Arzneimittel so teuer? Wie werden in anderen Ländern Preise für medizinische Leistungen ermittelt und festgelegt? Diesen und anderen Fragen gingen führende Gesundheitswissenschaftler auf dem dritten Herbst-Symposium des IQWiG am 23. und 24. November 2007 in Köln nach.

Vorträge und Programm

Rund 250 Gesundheitsexperten aus dem In- und Ausland haben sich beim zweiten Herbst-Symposium des IQWiG am 24. und 25. November 2006 in Köln getroffen, um Fragen des Gesundheitswesens zu erörtern. Wie steht es um die Qualitätsverbesserung in der Pharmaindustrie und die Kontrolle der Qualität in der Medizin? Ist die Wahrheit zumutbar? Welchen oder Schaden bewirken Informationen bei unheilbar Kranken?

Vorträge und Programm

Das IQWiG hatte sich im Frühjahr 2005 entschlossen, jedes Jahr ein eigenes Symposium auszurichten, um den unmittelbaren Austausch über neue oder strittige Fragen der evidenzbasierten Medizin zu ermöglichen und eine breitere Fachöffentlichkeit in Deutschland beteiligen zu können. Die Ergebnisse der Diskussion sollten in die Methoden des IQWiG einfließen und damit beeinflussen, auf welche Art und Weise Studien künftig bewertet werden. Die erste Veranstaltung dieser Art, das „IQWiG-Herbst-Symposium 2005“, fand am 18. und 19. November in Köln statt.

Rund 170 Gesundheitswissenschaftler aus dem In- und Ausland diskutierten an diesen beiden Tagen mit den Mitarbeitern des IQWiG über ausgewählte Aspekte der Medizin. Epidemiologen, Biometriker und Statistiker waren ebenso vertreten wie Spezialisten aus anderen medizinischen Fachbereichen. Referenten waren größtenteils Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats, der unmittelbar vor Beginn des Symposiums erstmals in Köln getagt hatte.

Programm der Veranstaltung