Nichtmedikamentöse Verfahren: Aufgaben des Ressorts
Das Ressort bewertet medizinische Interventionen, die sich nicht allein auf den Einsatz von Arzneimitteln stützen. Dazu zählen beispielsweise Operationsmethoden, strahlentherapeutische Verfahren, zahnmedizinische Behandlungen, aber auch komplexere Interventionen, bei denen verschiedene Therapie-Komponenten zu einem Verfahren zusammengefasst werden. Das Ressort bewertet außerdem Diagnosemethoden und Methoden zur Früherkennung von Krankheiten (Screening) zur Früherkennung von Krankheiten.
Die Mitarbeitenden des Ressorts erstellen:
Nutzenbewertungen von nichtmedikamentösen Verfahren
Grundlage dieser Nutzenbewertungen ist eine eigene systematische Recherche nach veröffentlichten und unveröffentlichten Studien. Die Ergebnisse werden als Bericht oder Rapid Report veröffentlicht.
Potenzialbewertungen gemäß der Erprobungsregelung
Im Rahmen der Erprobungsregelung nach § 137e Abs. 7 SGB V können Hersteller und Anbieter beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) die Erprobung einer neuen Untersuchungs- oder Behandlungsmethode beantragen. Teil dieser Erprobungsregelung ist die Bewertung des Potenzials einer neuen Methode. Diese Bewertung des Potenzials von Untersuchungs- und Behandlungsmethoden erstellt in der Regel das IQWiG im Auftrag des G-BA. Potenzialbewertungen sind Teil eines Verwaltungsverfahrens, dessen Durchführung beim G-BA liegt und dessen Themen und Inhalte vertraulich sind. Eine Veröffentlichung der Ergebnisse findet nur dann statt, wenn der G-BA eine Erprobungsrichtlinie für die Methode beschließt und diese offiziell in Kraft getreten ist. Erkennt der G-BA bei einer Methode kein Potenzial, bleiben die Ergebnisse der Bewertung weiter vertraulich und werden nicht veröffentlicht.
Bewertungen von Hochrisikomedizinprodukten
Bestimmte neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden mit Medizinprodukten hoher Risikoklasse, die im Krankenhaus angewendet werden, müssen nach § 137h SGB V vom G-BA hinsichtlich Nutzen, Schädlichkeit oder Unwirksamkeit der Methode bewertet werden. In der Regel beauftragt der G-BA das IQWiG mit dieser Bewertung. Die Ergebnisse der Bewertung werden veröffentlicht.
Europäische Nutzenbewertungen
Voraussichtlich ab 2026 werden Nutzenbewertungen (Joint Clinical Assessments, JCA) für ausgewählte Medizinprodukte und In-vitro-Diagnostika hoher Risikoklasse europaweit koordiniert durchgeführt. Das IQWiG wird gemeinsam mit anderen europäischen HTA-Agenturen an der Erstellung der JCA arbeiten. Grundlage dafür ist eine europäische Gesetzgebung sowie gemeinsame methodische Regeln.
Falls die Erkenntnisse zu Untersuchungs- und Behandlungsmethoden relevante Fragen offenlassen, bedient sich das Ressort der Methoden der klinischen Forschung, um Erprobungsstudien zu konzipieren.
Weitere Aufgaben des Ressorts sind
- die Weiterentwicklung der Methodik zur Nutzenbewertung von nichtmedikamentösen Verfahren,
- die Mitarbeit in internationalen Arbeitsgruppen sowie
- die Verbreitung der Bewertungsergebnisse und der Bewertungsmethoden sowie sonstiger neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse aus der Ressortarbeit durch Vorträge und Publikationen.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ressorts
Prof. Dr. med. Stefan Sauerland, M.san.
Berufsprofil
Arzt mit Schwerpunkt klinische Forschung und evidenzbasierte Medizin, Medizinstudium in Köln und Promotion; 1996 - 1997 Arzt im Praktikum und Assistenzarzt am Rehabilitationskrankenhaus Ulm (RKU), Orthopädische Klinik der Universität Ulm; 1997 - 1999 Studium der Gesundheitswissenschaften und Sozialmedizin, Heinrich-Heine-Universität-Düsseldorf; 1998 - 2005 Klinische Forschung an der Biochemischen und Experimentellen Abteilung am II. Chirurgischen Lehrstuhl (Köln-Merheim) der Universität zu Köln; 2006 - 2009 Klinische Forschung am Institut für Forschung in der Operativen Medizin (IFOM , Köln-Merheim) der privaten Universität Witten/Herdecke (Direktor: Prof. Dr. E. Neugebauer); Geschäftsführer des Zentrums für Klinische Studien und Innovation (ZKSI); 2005 Verleihung des DKV-Cochrane-Preises für ein Cochrane-Review zur laparoskopischen Appendektomie; 2007 Habilitation für das Fach "Chirurgische Forschung"; 2009 Berufung auf eine W2-Professur "Klinische Forschung in der Operativen Medizin" an der Universität Witten/Herdecke. Seit Januar 2010 Leitung des Ressorts "Nichtmedikamentöse Verfahren". 2019 Verleihung der Bezeichnung außerplanmäßiger Professor durch die Universität zu Köln.
Dr. Julia Kreis
Berufsprofil
Studium der Psychologie an der Philipps-Universität Marburg, Schwerpunkt u.a. Gesundheitspsychologie; 2002 - 2005 Referentin beim Bundesverband der Betriebskrankenkassen, Tätigkeitsschwerpunkt insbesondere Evidenzbasierung von Gesundheitsförderung und Prävention; 2009 - 2010 Harkness / Bosch Fellow in Health Care Policy and Practice an der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health (Baltimore, USA); 2013 Promotion zum Dr. Public Health; seit 2005 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Ressort Nichtmedikamentöse Verfahren; seit Juli 2015 Bereichsleiterin Potenzialbewertung.
Dr. rer. nat. Daniel Fleer
Berufsprofil
Studium der Pharmazie an der Philipps-Universität Marburg; Promotion im Fachgebiet Pharmazeutische Biologie an der Freien Universität Berlin; 1996 - 2000 Leiter einer öffentlichen Apotheke; 2001 - 2003 Regional-Apotheker der Caprivi Region in Namibia, entsendet vom Deutschen Entwicklungsdienst; 2004 - 2006 Zusatzstudiengang Public Health an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; 2007 - 2015 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Ressort Arzneimittelbewertung, seit 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Ressort Nichtmedikamentöse Verfahren; seit Dezember 2017 Bereichsleiter Nutzenbewertung.
Konstanze Angelescu
Thorsten Busan
Dr. rer. nat. Katrin Leonie Dreck
Alexandra Frey
Wolfram Groß
Dr. phil. Sebastian Grümer
Maria Heuser
Dr. rer. medic. Thomas Jakubeit
PD Dr. rer. nat. Heike Kölsch
Marie Kumpf
Dr. med. Jörg Lauterberg
Dr. med. dent. Martina Lietz
Dr. P.H. Martina Markes
Christoph Mosch
Dr. P.H. Simone Ohlwein
Dr. rer. nat. Ulrike Paschen
Gunnar Plinke
Markus von Pluto Prondzinski
Dr. med.dent. Nadine Reinhardt
Silke Richter-Mang
Lina Rodenhäuser
Daniela Rüttgers
Dr. Britta Runkel
Christina Sartory
Dr. sc. hum. David Henry Seidel
Dr. phil. Andrea Steinzen
Mareike Störchel
Dr. rer. medic. Vera Weingärtner
Yvonne Zens