Nutzenbewertung und Versicherteninformation zu Vor- und Nachteilen des Lungenkrebs-Screenings mittels Low-Dose-CT
Die Vorteile des Screenings überwiegen die Risiken, so das Fazit der IQWiG-Bewertung. Die Versicherteninformation dazu unterstützt die persönliche Entscheidung über die Teilnahme.
Starken aktiven und ehemaligen Raucherinnen und Rauchern bietet ein Lungenkrebs-Screening mittels Niedrigdosis-Computertomografie (Low-Dose-CT) mehr Vorteile als Nachteile – das zeigten die beiden Nutzenbewertungen des IQWiG im Auftrag des G-BA im Jahr 2020 und 2024.
Der G-BA plante daher die Aufnahme eines solchen Screenings in den Leistungskatalog der GKV: Gemäß der Rechtsverordnung des Bundesministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz (BMUV) im Jahr 2024 darf eine Niedrigdosis-Computertomografie zur Früherkennung von Lungenkrebs bei starken (Ex-)Raucherinnen und -Rauchern im Alter zwischen 50 und 75 Jahren eingesetzt werden, die mindestens 25 Jahre ohne lange Unterbrechung geraucht und dabei 15 Packungsjahre (Jahre mal Packung pro Tag) erreicht haben. Im September 2024 beauftragte der G-BA das IQWiG dann auch mit dem Erstellen einer Versicherteninformation, die umfassend darüber informiert und bei der eigenen Entscheidung für oder gegen die Teilnahme am Lungenkrebs-Screening unterstützt.
Die Bewertung, der Entwurf der Versicherteninformation und die Rechtsverordnung zur Einführung des Lungenkrebs-Screenings des BMUV gehen in das Beratungsverfahren beim G-BA ein. Ergeben sich aus diesen Beratungen Konkretisierungen, so werden diese vom G-BA im Entwurf ergänzt. So entsteht jene Fassung der Versicherteninformation, die künftig im Rahmen des Verfahrens zur Teilnahme am Lungenkrebs-Screening verwendet wird. Ärztinnen und Ärzte können sie dann nutzen, um Patientinnen und Patienten zu beraten und aufzuklären.
Vorteile und Nachteile persönlich abwägen
Die Versicherteninformation erklärt den Ablauf des Verfahrens und der Untersuchung und beleuchtet die Vor- und Nachteile sowie mögliche Ergebnisse der Früherkennung – denn die individuelle Abwägung hat besonderes Gewicht:
- Das Lungenkrebs-Screening kann das Risiko verringern, in den nächsten 10 Jahren an Lungenkrebs zu sterben. Von 1000 starken Raucherinnen und Rauchern haben etwa 5 bis 6 diesen Vorteil.
- Es kann aber auch dazu führen, dass Krebs gefunden wird, der sich ohne Früherkennung nie bemerkbar gemacht hätte. Mit diesem Nachteil müssen 7 von 1000 Personen rechnen.
Die Versicherteninformation hilft auch beim Klären der eigenen Präferenzen, was für die Entscheidung wichtig ist, sowie mit weiteren Informationen und Fragen für das Arztgespräch.