17.03.2016

Dabrafenib/Trametinib: Beträchtlicher Zusatznutzen für Männer mit fortgeschrittenem Melanom

Nachgereichte Studiendaten ermöglichen Quantifizierung / Für Frauen unverändert erheblicher Zusatznutzen

Dabrafenib (Handelsname Tafinlar) ist seit 2013 zur Behandlung von fortgeschrittenem schwarzem Hautkrebs zugelassen, und zwar bei Erwachsenen mit metastasiertem oder nicht mehr operablem Melanom mit einer BRAF-V600-Mutation. Seit September 2015 ist Dabrafenib für diese Indikation auch in Kombination mit Trametinib (Handelsname Mekinist) zugelassen. In zwei Dossierbewertungen stellte das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) Ende 2015 fest: Für diese Kombinationstherapie gibt es einen Hinweis auf einen erheblichen bei Frauen und auf einen nicht quantifizierbaren bei Männern.

Um den auch für Männer quantifizierbar zu machen, hat der Hersteller im Stellungnahmeverfahren Studiendaten nachgereicht, die das Institut in einem Addendum untersucht hat. Demnach gibt es nun für Männer einen Hinweis auf einen beträchtlichen . Für Frauen bleibt es beim Hinweis auf einen größeren, nämlich erheblichen .

Lebensverlängerung bei Männern nicht belegt

Der Hersteller reichte im Stellungnahmeverfahren zu den Dossierbewertungen vom Dezember 2015 erneut Daten aus der Studie COMBI-v ein, in der Dabrafenib/Trametinib direkt mit Vemurafenib verglichen wurde. Der primäre der Studie war das Gesamtüberleben, das im Dabrafenib/Trametinib-Arm signifikant länger ausfiel – allerdings mit einer Effektmodifikation durch das Geschlecht: Für Frauen ergibt sich ein Hinweis auf einen , bei Männern ist ein beim Gesamtüberleben dagegen nicht belegt.

Bei anderen Endpunkten keine Effektmodifikation durch das Geschlecht

Aus den Dossiers von 2015 ergab sich bei den schwerwiegenden Nebenwirkungen für Männer einen Hinweis auf einen geringeren Schaden gegenüber der Vergleichstherapie, also auf einen Vorteil der Kombinationstherapie. Aus den Daten ging aber nicht hervor, ob die Effekte bei anderen patientenrelevanten Endpunkten ebenfalls nach Geschlecht unterschiedlich ausfallen. Daher konnte der für Männer in der Gesamtschau nicht quantifiziert werden.

In den nachgereichten Subgruppenanalysen zeigen sich nun für die Endpunkte Symptome, gesundheitsbezogene Lebensqualität, Gesundheitszustand, schwere und schwerwiegende unerwünschte Ereignisse sowie Abbrüche wegen solcher Ereignisse keine Belege für eine Effektmodifikation durch das Geschlecht. Somit muss der Vorteil, den Männer bei den schwerwiegenden Nebenwirkungen von der Kombinationstherapie haben, nicht relativiert werden.

Gesundheitszustand: Anhaltspunkt für Zusatznutzen

Eine ebenfalls nachgereichte von zuvor nicht verwertbaren, mit dem Messinstrument erhobenen Daten zur ergibt einen Anhaltspunkt für einen beträchtlichen von Dabrafenib/Trametinib gegenüber Vemurafenib.

Insgesamt gibt es für Männer mit fortgeschrittenem schwarzem Hautkrebs mit BRAF-V600-Mutation nunmehr einen Hinweis auf einen beträchtlichen gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie. Für Frauen mit fortgeschrittenem schwarzem Hautkrebs mit BRAF-V600-Mutation bleibt es beim Hinweis auf einen erheblichen .

G- BA beschließt über Ausmaß des Zusatznutzens

Die Dossierbewertung ist Teil der frühen Nutzenbewertung gemäß Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG), die der verantwortet. Nach der Publikation von Herstellerdossier und IQWiG-Dossierbewertung reichte der Hersteller im Stellungnahmeverfahren ergänzende Informationen nach. Der beauftragte daraufhin das IQWiG mit deren Bewertung, die das Institut nun in Form eines Addendums vorlegt. Der fasst einen abschließenden Beschluss über das Ausmaß des Zusatznutzens.

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